Walhausen im Saarland
Walhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Nohfelden, in der Urlaubsregion St. Wendeler Land, im Saarland.
385 m über NN.
Zur Zeit ca. 620 Einwohner (Stand: Sept. 04).
Der am höchsten Punkt der Nahebahn und der an der früheren Römerstraße Metz - Tholey - Mainz gelegene Ort wird erstmals 1333, zusammen mit Gonnesweiler, in einer Pfändungsurkunde (12. Okt. 1333) erwähnt.
Flaggenkunde.de ...siehe SAARLAND!
Heimatbuch Landkr. St. Wendel 1950: Seite 110, Die Geschichte von Walhausen (Josef Meier)
Die Flurbezeichnungen von Walhausen
Der Jakobsweg ist ab sofort auch über die Grenzen von Rheinland-Pfalz ins Saarland angebunden. Nach intensiven Jahren vorbereitender Arbeiten ist es der St. Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland gelungen, die Lücke zwischen Hoppstädten-Weiersbach und Tholey für Pilgerbegeisterte zu schließen.
Von Hoppstädten / Weihersbach über Nohfelden kommend, führt die Wegstrecke in der Nähe des Schaumeilers vorbei, über die Straßen von Walhausen (zum Heidenkopf, Stapelstraße und Löschbachstraße) nach Steinberg / Deckenhardt, Güdesweiler und weiter nach Tholey.
Ob der Name auf einen Vornamen oder aber auf den nahen Buchwald zurückgeht, ist ungeklärt.
Eine ausgedehnte römische Siedlung und eine Turmhügelburg (Motte), sollen sich im Distrikt „Hahnhauser Mauer“ befunden haben. Das Schicksaal des Dorfes war seit dem 14. Jahrhundert eng mit der Nohfelder Burg verbunden. Walhausen stellte um 1600 einen Schöffen zum Hubengericht in Hirstein und den Scharfrichter des Amtes Nohfelden. Den Aberglauben der damaligen Zeit nutzte der sog. "Nachrichter von Walhausen", der als Zauberer und Segenssprecher großen Zulauf gehabt haben soll.
Ehe der Ort zum Sitz einer Mairie für die Dörfer Asweiler, Eitzweiler, Mosberg-Richweiler und Steinberg wurde, fanden auf dem „Walhausener“ Bannam 31. Mai 1796,Gefechte zwischen Franzosen und Österreichern statt.
"Augsburgische Ordinari Postzeitung" 19. Febr. 1794 (Wallhauser Bauern vertreiben Franzosen)
1794 besetzten die Franzosen die linksrheinischen Gebiete des Reichs, am 17. Oktober 1797 wurde durch den Frieden von Campo Formio das Gebiet des Fürstentums auch formell Frankreich einverleibt. Die bisherige territoriale Gliederung erreichte ein Ende und wurde ersetzt durch die französische Gebietseinteilung nach Departements, Arrondissements und Mairien mit Präfekten bzw. Unterpräfekten bzw. Maires an der Spitze. Wahl- und Friedensgerichtsbezirke waren die Kantone. Das Birkenfelder Gebiet kam zum „Département de la Sarre“, mit dem Sitz Trier und wurde folgenden Kantonen zugeteilt: Birkenfeld : Birkenfeld, Achtelsbach, Leisel, Niederbrombach Herrstein: Herrstein, Oberstein, Fischbach Baumholder: Nohfelden, Noh (dieses Mairie Baumholder) Wadern: Neunkirchen Rhaunen (Kanton und Mairie): Bundenbach Hermeskeil: Sötern (Mairie Otzenhausen) St . Wendel (Arr. Saarbrücken): Walhausen
Auch kirchlich wurde das Gebiet neu organisiert. Achtelsbach kam zum ref. Lokalkonsistorium Kusel; Birkenfeld, Leisel, Niederbrombach, Nohen, Sötern und Nohfelden zum luth. Lokalkonsistorium Birkenfeld; Idar, Oberstein Herrstein, Niederwörresbach, Hosenbach, Veitsrodt, Bergen, Wickenrodt und Weierbach zu dem von Idar.
Archiv Ev. Kirche des Rheinlandes
Nach dem Rheinübergang Blüchers in der Neujahrsnacht 1814 war das Land bald vom Feinde befreit, kam Januar 1814 unter gemeinschaftliche Verwaltung der Verbündeten und wurde dem Generalgouverneur vom Mittelrhein mit dem Sitz in Trier unterstellt. Schon Juni 1814 aber ging das Gebiet südlich der Mosel in gemeinschaftliche Verwaltung von Österreich und Bayern über mit der Landes-Administrations-Kommission in Kreuznach als Oberbehörde. Durch die Schlussakte des Wiener Kongresses (9. Juni 1815) und den Zweiten Pariser Frieden (20. November 1815) fiel das Rheinland mit den Kreisen Saarbrücken, Saarlouis, Ottweiler und Merzig an Preussen, wobei dieses durch Art. 49 der Kongressakte verpflichtet wurde, ein Gebiet des ehemaligen Saardepartements mit 69000 Seelen an Sachsen-Coburg, Oldenburg, Hessen-Homburg, Mecklenburg-Strehlitz und die Grafen von Pappenheim abzutreten. Bei Oldenburg handelte es sich um eine Entschädigungen für die durch Frankreich erlittenen Einbussen. Während sich die beiden letzten durch Geld abfinden liessen, erhielten die übrigen ihren Anteil im südlichen Rheinlande: Hessen-Homburg den Kanton Meisenheim und kleinere Zutaten; Sachsen-Coburg den Kreis St. Wendel; Oldenburg die Kantone Birkenfeld, Herrstein und eine Anzahl Gemeinden aus den benachbarten Kantonen. Am 9. April 1817 wurde das Gebiet an Oldenburg übergeben und am 16. April vom Herzog von Oldenburg als Fürstentum Birkenfeld (weiterer Link) übernommen.
Am 25.05.1860 wurde die"Rhein-Nahebahn" feierlich eröffnet. Diese Eisenbahnlinie teilte unseren Ort und verbindet uns heute mit den Regionen um Saarbrücken, Mainz und Frankfurt. Im Flurbereich von Walhausen (Wallhausen)wurden zwei Haltestellen eingerichtet, eine an der sogen. „Türkis- Mühle“ und eine im Ortskern.
Die Zugehörigkeit des Ortes Walhausen vor 1794
Die Zugehörigkeit des Ortes Walhausen nach 1794
Die Zugehörigkeiten des Ortes Walhausen, nach 1798 bis heute, als Grafik!
Mit dem Ausklang des 18. Jahrhunderts, nicht zuletzt auch durch die Auswirkungen der Französischen Revolution, ging der Erzbergbau bei Walhausen und seinen Nachbardörfern Mosberg- Richweiler, Wolfersweiler und Gimbweiler seinem Ende zu. Über 300 Jahre Bergbaugeschichte fand ihren Ausklang. Auch für die Nohfeldener Erzschmelze war das Ende gekommen. Alle Anstrengungen danach, wieder Erzbergbau in dieser Region zu betreiben, sind gescheitert. Lediglich die Überreste der großzügigen Bergwerksanlage sind heute noch stumme Zeugen einer früher blühenden Montanindustrie in der Gemeinde Nohfelden (Saarland). Das Bergwerk stand während seiner Blütezeit (ca. 1454- 1792) unter “Hochfürstlich- Pfalz- Zweibrückischer Herrschaft”. Das Hauptabbaugebiet lag nahe bei dem Ort Walhausen (Saar). Zu dem Bergwerk gehörte eine Kupfer- und Silberschmelzhütte mit dem zentralen Standort Nohfelden. Mit dem Ziel, Teile des Bergwerks nach den gesetzlichen Bestimmungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde 1995 der Historische Bergwerksverein Walhausen e.V. gegründet. Der Historische Bergwerksverein Walhausen hat zur Zeit knapp 100 Mitglieder.
http://www.walhausen.de/kupferbergwerk
Auf Facebook können historische Bilder von Walhausen eingestellt und natürlich auch betrachtet werden. Dietmar Reichel (ehem. Walhauser) hatte die Idee dazu.Es wäre schön wenn sich viele Leute aus unserem Ort an dieser tollen Aktion beteiligen. Natürlich können auch Facebooknutzer aus anderen Orten historische Bilder aus Walhausen einstellen.
Link zu Facebook:
Geschichte der Kirchengemeinden Wolfersweiler
Kirchenstreit Wolfersweiler 1729 (Seite 1005- 1007)
Betr.:Wolfersweiler u. St.Wendel
Betr. Einführung einer Simultankirche in Nohfelden 1719
Corpus Gravaminum Evangelicorum... (Kirchenstreit Wolfersweiler)
Hauptregister"Europaische Staats-Cantzley" (Kirchenstreit Wolfersweiler)
Archiv Ev. Kirche des Rheinlandes
archälogie-online-TV-Programm zum Thema Archälogie
Buch:"Verhandlung des Vereins für Geschichte u. Alterthum zu Ottweiler"
Alte Urkunde von 1382 im Archiv München
Urkunde von 1411 Archiv München
Das Sütterlin - Alphabet im Vergleich zu Kanzleischriften des 17. - 19. Jahrhunderts
Einwohner vom Oberamt Lichtenberg 1704
Familienbuch Nohfelden 1700-1809(Rudi Jung)
Familienkalender des durchlauchtigsten Erzhauses Pfalz-Wittelsbach (...sehr interessant!).
Alle Heimatbücher des Landkreises St. Wendel 1948-2012, zum Herunterladen
Heimatbuch Landkreis St. Wendel 1948
Heimatbuch Landkreis St. Wendel von 1950
Heimatbuch Landkreis St. wendel von 1955-56
Heimatbuch Landkreis St. wendel von 1985-86
Stammbaum des Königs-Hauses Bayern von der Linie Pfalz-Birkenfeld-Zweybrücken 1836
So könnte die "Walhausener Turmhügelburg" (Motte) ausgesehen haben
Quelle:www.turmhuegelburg.de/
Bau der Rhein/Nahe- Bahn vor 1860
Heinrich Baldes,Hügelgräber im Fürstentum Birkenfeld
Verein für Landeskunde im Saarland
Die schon zur Tradition gewordenen Köhlertage finden in 4-5 Jahresabständen in Walhausen statt. http://www.koehlertage.de/
Neben diesem Großevent werden jährlich viele Vereinsfeste (z.B. Sportfest des FC Walhausen), die Walhauser Kirmes und ein Weihnachtsmarkt gefeiert.
1977 wurde der Jugendchor 77 Walhausen gegründet, der heute noch als Chor "Just Voices" besteht.
Die Walhauser Köhlerinnen und Köhler nahmen 2001, zusammen mit den Bergleuten des Historischen Bergwerksvereins, am Oktoberfestzug in München teil. 2005 gab es eine Teilnahme beim Festumzug zum „Cannstatter Wasen“ in Stuttgart, 2007 am Rheinland- Pfalz- Tag in Baumholder.
Auch bei zahlreichen Saarland-Tagen, Bundes- u. Landestrachtenfesten wurde mit Umzugsgruppen teilgenommen.